Die Geschichte des Schlosses


  • 1109: Erste urkundliche Erwähnung des Ortes Neunhof als neuer Wirtschaftshof des Reichsamtes Heroldsberg.
  • 1279 verpfändet König Rudolf I. Neunhof an das Geschlecht der Schlüsselberger. Als Reichslehen wird der Ort Sitz eines eigenen Amtes mit Hoher Gerichtsbarkeit.
  • 1347 gelangt Neunhof in den Besitz der Nürnberger Burggrafen, ab 1405 folgen verschiedene Nürnberger Patrizierfamilien (Pirckheimer, Mendel, Harsdörfer und schließlich Geuder).
  • 1582 entstehen zwei Herrschaftsanteile durch Erbteilung in der Familie Geuder, die bis 1799 Bestand hat. Für den Geuderschen und später Welserschen Anteil wird im späten 16. Jh. ein neuer Herrensitz errichtet, der sich westlich des heutigen Schlosses befand.
  • 1611: Baubeginn des Hauptschlosses durch Jakob Geuder, der der fränkischen Reichsritterschaft beitritt. Baumeister ist Hans Egloff. Die Pläne des repräsentativen Gebäudes im Spätrenaissancestil stammen vermutlich vom Nürnberger Stadtbaumeister Wolf Jakob Stromer.
  • 1620: Die Bautätigkeit kommt in Folge des Dreißigjährigen Krieges und der starken Verschuldung der Familie Geuder zum Erliegen. 1632 vernichtet ein Feuer den bisherigen Herrensitz, der noch unvollendete Schlossneubau verfällt zur Ruine. 
  • 1660 gelangt die Nürnberger Linie des Hauses Welser als Ausgleich in den Besitz des Geuderschen Herrschaftsanteils, da die Geuder zahlungsunfähig geworden waren und ihre Schulden bei den Welsern nicht begleichen konnten.
  • 1691: Vollendung des Hauptschlosses durch den Nürnberger Architekt Johann Trost. In der Folgezeit barocke Ausgestaltung der Innenräume durch den aus Graubünden stammenden Stukkateur Donato Polli, den Maler Michael Gebhardt und den Schreinermeister Johann Peter Appeit (Weißer Saal 1693, Eingangshalle 1714, Steinsaal 1728, Piepenstube 1719, Götterstube 1734).
  • 1807: Das reichsfreie Rittergut Neunhof fällt an das Königreich Bayern. Die Welsersche Patrimonialgerichtsbarkeit besteht noch bis 1848.
  • 1894 geht der Gutsbesitz mit den Schlossbauten in das Eigentum der 1539 gegründeten Freiherrlich von Welserschen Familienstiftung über.
  • 2001/2004: umfangreiche Instandsetzung des Dachstocks und der Piepenstube.
  • 2019/2020: umfangreiche Instandsetzung der Götterstube mit finanzieller Unterstützung des Denkmalamtes Mittelfranken.


  • Schlossgarten: im 18. Jh. als barocker Ziergarten in geometrischen Formen angelegt. 
    1852 und 1833 in Landschaftsgarten im englischen Stil umgestaltet.  
  • Forsthaus: 1840 an der Stelle des Schloßbauernhofes aus dem 17. Jh. neu errichtet.
    1910 in Fachwerkbauweise aufgestockt.
  • Zehntstadel: 1609 von Jakob Geuder errichtet zur Aufbewahrung des Getreidezehnts aus Neunhof, Beerbach, Tauchersreuth, Hub und Rehhof (b. Eschenau). Im 19. u. 20 Jh. teilweise umgebaut.



Die Stiftung


  • Die Freiherrlich von Welsersche Familienstiftung wurde 1539 gegründet und wird seit jeher durch Mitglieder der von Welserschen Familie verwaltet. Seit 1894 ist das Welserschloss in Neunhof Teil der Stiftung.  
  • Seit 1.1.2022 wird die Stiftung von Dr. Diana Freifrau von Welser zusammen mit Ihrem Zwillingsbruder Georg Freiherr von Welser geleitet.  
Welserwappen